Im Mt. Everst Base Camp
4. Tag: (Montag, 1. Okt) Tingri - Rongbuk Kloster / Everest Base Camp
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Fahrt zum Rongbuk Kloster (5,030 m). Hier beeindruckt der Everest mit seiner steilen Nordseite. Rongbuk ist das größte Kloster dieser Region und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erbaut. Wanderung zum Everest (Qomolangma) Base Camp.
Paul hatte am 1.10. Geburtstag und wollte diesen im Basecamp des Mount Everest feiern Das ist auch der Grund warum wir uns nicht, wie es empfohlen wird, erst ein paar Tage in Lhasa akklimatisiert haben, sondern gleich am Tag nach unserer Ankunft weitergezogen sind.
Kurz nach Tingri/Shegar mussten wir durch die erste Kontrolle Richtung Mount Everest. Ab hier dürfen Touris nur noch mit Reiseführer unterwegs sein. Norbu, unser verplanter Reiseführer, hatte keinen gültigen Pass. Nach einer halben Stunde Diskussion und Telefonaten haben sie uns, mit Norbu, dann endlich doch durchgelassen und wir sind auf einer gut befahrbaren Schotterpiste die Serpentinen zum Pangla Pass hoch gerast (unser Fahrer hat mal wieder gedacht, er muss zeigen was der Jeep hergibt, auch wenn wir ihn alle 5 Minuten gebeten haben langsamer zu fahren...).
Die Aussicht vom Pangla Pass ist der Hammer: von den 16 8tausendern, die es auf der Welt gibt, sieht man hier 5 auf einem Blick:
Mt. Makalu-8.463 m, Mt. Lhotse-8.516 m, Mt. Everest-8.844 m, Mt. Cho Qyu-8-201 m, Mt. XiXiaBangMa 8.012 m.
Da wir uns mit dem Fahrer nicht vernünftig unterhalten können, hat Sandra Norbu gefragt, ob er noch mal auf unseren Raser einreden kann. Da das in den letzten Tagen aber auch nicht gewirkt hatte, wurde die Strategie gewechselt, er hat Sandra vorgeschickt (typisch!) und ihre Beschwerde wortwörtlich übersetzt. Also sie um mehr Fotostopps und ein paar km/h weniger gefragt.
Als wir weitergefahren sind haben wir den Burschen noch mit einem KitKat bestochen und danach war es wie aufgewechselt, er ist anständig gefahren und hat sogar selbst Fotostopps vorgeschlagen!
Am Rungbuk-Kloster haben wir unsere letzte Pause vor dem Basecamp gemacht und die letzten Fotos von der Ferne geschossen. Eine Gruppe Fahrradfahrer (ja ihr lest richtig, es gibt Verrückte, die in dieser Höhe hunderte von Höhenmetern überwinden um am Basecamp mit dem Radl anzukommen!) hat sich aufgeregt, weil wir Ihnen drei Minuten ihrer Fotosession vermasselt haben! Die dünne Luft bekommt manchen wohl nicht...
Mit dem Jeep sind wir bis zu den Zelten des Basecamp gefahren, die restliche Strecke (3-4 km) muss man zu Fuß oder mit der Pferdekutsche zurücklegen, weil der Gletscher vor der Luftverschmutzung durch die Autos geschützt werden soll. Das nutzt zwar vermutlich auch nicht viel, aber so ist das letzte Stück wenigstens ruhig und man kann den Blick ohne Krach und Staub genießen.
Die Nacht sollten wir im Disney Land-Zelt verbringen. Die Zeltbesitzer haben uns gleich eine riesige Thermoskanne und Tee gebracht. Trinken ist total wichtig, damit man die Höhe besser verträgt. Nach einem Teller gebratenem Reis sind wir eingepackt mit Schal und Mütze 1,5 Stunden zum wirklichen Base Camp hoch gelaufen. Ihr werdet denken, 90 Minuten für 3 oder 4 km sind ja eine ganze Menge, aber die Höhe hat es in sich. Kleinigkeiten, die man auf normaler Höhe gar nicht merkt, hauen hier richtig rein! Wenn man übertreibt wird man gleich danach mit Kopfweh oder Schwindel bestraft!Oben angekommen gab es dann das Geburtstagsständchen und einen kleinen Geburtstagskuchen für Paul. Auf die Kerzen mussten wir verzichten, wir haben alle zum Wind aufhalten zusammengetrommelt, aber wir hatten keine Chance! Nach einer ausgiebigen Fotosession sind wir zurück zum Lager.
Danach hat es Sandra ziemlich übel mit Kopfschmerzen erwischt. 2 Aspirin und eine Stunde später war’s aber wieder OK. Das Geburtstagsbierfass ist trotzdem zu geblieben. Wahrscheinlich war das Pauls ruhigste Geburtstagsparty seit 25 Jahren. Wir saßen mit den Fahrern im Zelt und haben uns mit Kräutertee zugeschüttet. Ich hatte gekochte Kartoffeln bestellt, weil ich irgendwie keine Lust auf Nudeln hatte. Irgendwann saßen dann alle da und haben trockene Kartoffeln gefuttert. :-)
Dieser Sonnenuntergang, was soll ich sagen, schaut das Bild an!
Da einige ein bisschen angeschlagen waren hat sich der eine Fahrer rührend um uns gekümmert. Immer wieder Tee gebracht (er hat sogar seinen teuren Gesundheitstee geopfert) und uns irgendwann empfohlen nichts mehr zu trinken, weil es nachts schweinekalt wird und man beim Rausgehen bitterlich friert. Das Ganze konnte er natürlich nicht sagen, sondern er musste es vorführen, weil wir ihn ja nicht verstehen, sehr lustig!
Vor dem Schlafengehen sind wir noch mal eingemummelt (mit Skihose, Jacke, Mütze und Fliespulli) raus und haben den Sternenhimmel bewundert. Traumhaft, weil ja fast kein Licht da ist.
Nachts war es so kalt, dass der Tee in den Gläsern im Zelt gefroren ist! Wir mussten aber nicht frieren, wir hatten alle unsere Schlafsäcke dabei und haben noch 2 fette, warme Steppdecken bekommen. Christine und Paul ging es nicht so gut, wir haben ein bisschen mitgelitten, weil wir alle auf einer Bank geschlafen haben und man da jede Bewegung mitbekommen hat.
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