Sonntag, 14. Oktober 2007

Auf in die Höhe - 5248m

3. Tag: (Sonntag 30.Sep) Gyangtse – Shigatse – Tingri (Shegar)
http://picasaweb.google.com/susanne.michlbauer/Tag3Shigatse
Weiterfahrt in Richtung Südwesten über Shigatse nach Tingri, Überwinden der Pässe Yalung La (4,520 m) und Gyathso La (5,220 m). Unterwegs Abstecher zum Sakya Kloster. Das Kloster wurde von dem Begründer der Sakya Sekte im Jahr 1073 gebaut, ist das erste Kloster der Sakya Sekte. Heute ist es auch das Hauptkloster der Sakya Schule.


Nach dem Frühstück ging es Richtung Shigatse.

Die Landschaft fasziniert mit kargen, gewaltigen Bergen und der ewigen Weite. Die Farbe der Berge geht von weiß, grau, beige, braun und lila bis zu rot. Und das im Sonnenschein mit stahlblauem Himmel, dazwischen Flüsse und Schaf- und Yakherden...


In Shigatse musste unser Guide das Visum für das Basecamp besorgen, wir haben uns solange in der Nähe des Klosters rumgetrieben und Leute beobachtet. Auf einem Vorplatz kommen die Pilger an und beten. Unglaublich wie ausdauernd die Leute ihre Kniefälle machen, auch sehr alte Leute - stundenlang aufstehen, verneigen, auf die Knie fallen, hinlegen, aufstehen,... Viele haben eine Art Rosenkranz dabei, an dem sie abzählen. Ein sehr harter Rosenkranz!

Auf dem Platz standen Bronzefiguren. Wir haben eine Familie, die sich hier getroffen hat beobachtet. Die Tibeter sind ganz anders als Chinesen, irgendwie offener, fröhlicher und die Kinder sind lebhafter und dürfen Kind sein. Da wurde auf den Figuren geturnt, ich glaube nicht, dass das in China ein Kind machen dürfte! Mit der Familie haben wir wortlos einen Deal geschlossen: ihr dürft uns fotografieren und dafür lichten wir auch euch ab :-)

Zum Mittagessen sind wir in ein "Restaurant" in Sankya. Im ersten Stock gab es einen düsteren reich verzierten Raum in dem wir leckere, ziemlich scharfe Nudeln gegessen haben.

Im Sakya Kloster (zweitgrößte Sekte Tibets) konnten wir uns ohne Rummel umschauen und Norbu hat uns einiges zur Religion erzählt. Die Buddhisten haben für alles einen Buddha: für Wasser, Haus, Leben, Berge, Land,... In einem separaten Raum waren riesige Urnen mit dem Leichnam der verstorbenen Oberhäupter und Gebetsmühlen, Skripte, Trommeln und Hörner für die Zeremonien und Baldachine. Bei Anliegen und Nöten muss man sich unter die Baldachine stellen und beten.

In Sakya haben wir auch die erste Erfahrung mit richtigen Plumpsklos gemacht. Einfach Bretter übereinandergelegt, dazwischen sind dann stockwerktiefe Löcher und es stinkt abartig. Aber was soll’s, tief Luft holen, rein und schnell wieder weg.

Als wir auf unsere Fahrer gewartet haben, ist eine ganze Horde Kinder aufgetaucht. Erst dachten wir, sie wollen betteln (haben einige auch, schätzungsweise 8 Jahre alt, mit Kippe im Mundwinkel!), aber eigentlich wollten die meisten nur fotografiert werden und dann ihre Bilder auf dem Display anschauen. Wir hätten viel für eine Polaroidkamera gegeben, die hätten sich so sehr über ein Foto gefreut!

Weiter ging die Fahrt über 2 Pässe: am 4.800 m hohem Yalung La hatte der eine Fahrer keine Lust anzuhalten. Deswegen war unser Stopp mit dem zweiten Jeep dann auch ziemlich kurz. Aber es war eh ziemlich frisch und zugig dort oben, es war also ok, schnell wieder ins warme Auto zu kommen.
Am Gyathso La (5.200 m) haben wir dann noch einen Zwischenstopp gemacht. Saukalt dort oben, aber eine wunderschöne Aussicht auf Ausläufer des Himalaya! In Shigatse haben schon viele Leute gebettelt, aber am Pass war’s extrem. Die Kinder sind so arm und wollen die Touris gar nicht mehr gehen lassen.


In Tingri angekommen sind wir ein bisschen durch die Straßen gebummelt und waren beim Essen. Am Weg aus dem Hauptgebäude des Hotels zu unserem Zimmer haben wir den unglaublichsten Sternenhimmel gesehen. Also haben wir uns noch schnell was Warmes zum Anziehen geholt und sind Sterne gucken gegangen. Der große Wagen war irgendwie halb hinter einem Berg und überhaupt sah alles ein bisschen anders aus als daheim. Und es gab einfach so unglaublich viele Sterne, die Milchstraße,… da ist mal halt dem Himmel doch ein Stück näher. Sogar Sternschnuppen gab’s ein paar.

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