Hatte ich zusammen mit Yvonne letztes Wochenende. Als ich Freitag in der Früh aufgestanden bin und den Vorhang aufgemacht habe, konnte ich unten die Straße nicht sehen. Es war unglaublich neblig und ich hatte gleich etwas Angst um meinen Flug. Daher auch die Skype Info an Sandra.
[11.01.2008 07:22:58] Susanne Michlbauer: es war grad so neblig, dass ich die Strasse unten nicht mehr gesehen habe...
[11.01.2008 07:23:05] Susanne Michlbauer: hoffentlich klappt das mit dem Flug
[11.01.2008 07:23:14] Susanne Michlbauer: aber ich hab ja ein paar Stunden Vorsprung... ;)
[11.01.2008 07:23:50] Sandra Lauterbach: ich wart dann im Zimmer und lass dich rein, wie immer ;)
[11.01.2008 07:23:59] Susanne Michlbauer: :D
Unser Flug nach Harbin hätte um 13:25 Uhr vom Pudong (östlich von Shanghai) Airport starten sollen. Gestartet sind wir dann um 23:05 Uhr vom Hongqiao Flughafen (im Westen der Stadt). Meine Geduld ist mittlerweile schon unglaublich geworden, mich haben die fast 10 Stunden Verspätung gar nicht wahnsinnig irritiert. Wir haben ein nettes Pärchen kennengelernt, das uns dann auch beim Hotel abgeladen hat.
Sandra hat uns dann gegen 2 tatsächlich wieder die Türe aufgemacht. Ich kann einfach nicht vor ihr ankommen, auch wenn ich einen Flug buche, der 7 oder 8 Stunden früher ankommen soll.
Am nächsten Morgen habe ich dann zufällig eine Deutsche an der Rezeption aufgegabelt, die auch zum Schneefestival wollte. Da wir noch einen Platz im Taxi frei hatten, haben wir sie mitgenommen. Beim Warten aufs Taxi hat sie erzählt wie sie nach Peking gekommen und dass ihr Mann in Shanghai arbeitet. Die Geschichte kam mir irgendwie bekannt vor. Ich habe sie gefragt habe, ob ihr Mann zufällig Ulli heißt und es hat sich herausgestellt, dass Rita tatsächlich die Frau von meinem Kollegen ist. Die Welt ist so klein und es gibt so unglaublich viele Zufälle... Ulli hatte einen späteren Flug und war wegen dem Nebel in Shanghai hängen geblieben.
Dick eingepackt sind wir dann zu acht zum Snowfestival gefahren und dort einige Zeit herumgelaufen. Wir hatten zwar super schönes Wetter, aber es war saukalt. So richtig. Nach einiger Zeit sind wir zum Aufwärmen in eine der Schneehütten gegangen und haben Tee geschlürft. Meine Zehen haben beim Auftauen richtig wehgetan. Ich habe beschlossen, dass es an den dicken Socken liegen muss, dass ich so kalte Füße hatte. Und nur mit der Strumpfhose war es danach tatsächlich nicht so schlimm. Die Schneeskulpturen waren teilweise super schön und auch zum Teil sehr monumental. Aber das sieht man am Besten auf den Fotos.
Als wir alles gesehen hatten sind wir über den Fluss zurück in die Stadt gelaufen. Der ist im Winter so dick zugefroren, dass man problemlos mit dem LKW darauf fahren kann. Es war z.B. von Audi eine Teststrecke aufgebaut. Um vier waren wir dann so richtig durchgefroren und hungrig und sind in einen Foodcourt zum Auftauen und Essen gegangen. Danach ging’s wieder raus in die Kälte – ohne Sonne war es gleich noch ein paar Grad kälter. Ich habe zwar nirgends ein Thermometer gesehen, aber im Hotel stand -21° bis -29°C als Vorhersage.
Das Eisfestival war zwar auch sehr beeindruckend, aber für meinen Geschmack ein bisschen zu bunt beleuchtet. Danach sind wir zurück ins Hotel zum Auftauen. Dort haben wir uns auch nicht mehr herausbewegt, d.h. die Jungs schon, die haben noch Bier und ein bisschen Verpflegung beim Carrefour geholt und wir haben eine kleine Zimmerparty veranstaltet. Naja, Party ist vielleicht übertrieben, wir alle waren von der vielen frischen Luft und der kurzen Nacht davor ein bisschen müde.
Am Sonntag haben wir uns noch die Sophia Kirche angeschaut und sind ein bisschen in der Stadt herumgelaufen. Zum Aufwärmen waren wir dann in den unterirdischen Märkten. Es gibt unter der Stadt ein riesiges Bunkersystem, dass als Marktplatz verwendet wird.
Weiter ging’s in die Fußgängerzone, die so gar nicht chinesisch wirkt. Wir konnten uns aber nie sehr lange draußen aufhalten und sind erst zum Essen und dann kurz darauf für einen Kaffee nach drinnen geflüchtet. Zurück nach Shanghai ging es dann ziemlich pünktlich, in Shanghai war ich aber froh, dass ich die dicken Klamotten noch an hatte. Wind und Schneeregen haben uns erwartet.