Montag, 30. Juli 2007

Hitze

Heute Frueh habe ich erfahren, dass gestern mit 39,6 Grad der heisseste Tag in Shanghai seit 63 Jahren war und der zweit heisseste Tag seit Beginn der Temperaturaufzeichungen. Und ich geh Drachenboot fahren... kein Wunder, dass ich so geschwitzt habe ;-)
Gerade kracht es dafuer ganz gewaltig.

http://www.chinadaily.com.cn/china/2007-07/30/content_5445995.htm

Sonntag, 29. Juli 2007

Drachenboot

was kann man machen, damit man auch am Sonntag nicht ausschlafen kann... überleg... okay, Dragonboat Practise, Treffpunkt um acht. Um diese Zeit hat es bereits über 30 Grad in Shanghai, bei blauem Himmel und Sonnenschein. Ach, und bevor ich es vergesse: es ist schwül.
Jeder der will, kann kommen, zahlt 5 Euro für die Busfahrt und das Training. Dabei war eine bunte Mischung aus Leuten, die ich teilweise vom weggehen kannte, Kollegen,…
Na dann mal los. Um neun waren wir auf dem Wassersportgelände westlich von Shanghai. Dort gab es erst mal ein bisschen Stretching zum warm werden. Danach waren wir schon mal klatsch nass geschwitzt. Dann ging’s los, die knapp dreißig Leute wurden auf zwei Boote verteilt. Auf jedes Boot ein paar Erfahrene, ein paar Anfänger, Frauen, Männer, schön gemischt.
Am Wasser hat sich dann der Schweiß mit dem Wasser vermischt, sodass es dann nicht mehr ganz so heiß war. Erst gab’s Warm-up und ein paar Technikübungen. Ja, liebe Leute, nur nicht die Kraft aus den Armen, die Kraft muss aus dem Rücken kommen… und 1 und 2 und 3 und… Timing!!!! Am Ende der Strecke war dann erst mal Baden angesagt. Aber wirklich erfrischend war das Wasser nicht. Schon eher ziemlich warm. Dafür war’s danach am Boot nicht mehr ganz so warm. Dann haben wir unser erstes kleines Rennen veranstaltet und gleich mal verloren. Beim zweiten haben wir die anderen dann ordentlich abgehängt, weil deren Steuerfrau die Richtung nicht ganz gehalten hat. Also musste ein Tie Break her. Nach dem Start waren wir erst mal hinten, am Ende dann aber eine gute halbe Bootlänge vorn. Unser Trainer hat uns gelobt, dass wir brav im Rhythmus geblieben sind und nur deswegen wieder rangekommen sind. Das Eis um das es eigentlich ging haben wir am Ende trotzdem selber gezahlt. Zum Abschluss gab’s dann noch eine 10 Minuten Fahrt. Da war ich aber dann schon ziemlich am Ende meiner Kräfte angekommen. Nach dem Aussteigen waren die Beine erst mal etwas wackelig, aber nach der Dusche ging’s mir schon wieder viel besser. Dann zur Stärkung noch ein Eis und viel zu trinken und ab zurück Richtung Shanghai. Um 1 waren wir wieder da und alle glücklich und zufrieden, an dem Tag schon so viel geschafft zu haben.
Wir waren noch mit einigen Leuten was Essen und ich bin gleich noch im Carrefour einkaufen gegangen, weil ich ja schon direkt dort war. Und meine neueste Errungenschaft ist ein Fahrrad für unglaubliche 15 Euro. Ich bin ja mal gespannt, wie lange das hält. 2 Euro sind schon „abgezahlt“, weil ich gleich damit heimgefahren bin, statt mit dem Taxi. Und es wurde auch schon gut eingeweiht. Auf halber Strecke hat es angefangen, wie aus Eimern zu schütten. So richtig. Ich war bis auf die Unterwäsche nass, aber schön war’s :-) so ein richtiger schöner warmer Schauer. Die Chinesen mit ihren Regenumhängen haben mich zwar ein bisschen komisch angeschaut, aber ich fand’s super. Heute Abend gehe ich noch Badminton spielen, aber ich habe schon gesagt dass ich da sicher keine Höchstleistungen bringen werden kann ;-) Aber das Essen, das es danach geben soll hat mich überzeugt :-)

Die weiteren Reiseberichte aus Sichuan und der Wüste folgen bestimmt. Die Frage ist nur wann ;-)

Mittwoch, 25. Juli 2007

Reise nach Chengdu und Grosser Buddah

So, dann wollen wir mal...
Freitag 13.7., man beachte das Datum, ein guter Tag zum Fliegen, wo doch sowieso schon immer alles schief geht... Aber was soll's?
Es lief auch alles ueberraschend gut und wir waren puenktlich im Flieger. Dort war ich erst mal ueberrascht, dass ich in Reihe 5 sitze, was Business Class war. Und das obwohl der Flug nicht mal voll war. Keine Ahnung, was da passiert ist. Aber egal, ich habe mich gefreut, und bin gleich weggedoest ist meinem grossen Sessel. Als gerade das Essen fertig ausgeteilt war (das ist auch jedesmal eine nette Ueberraschung, was wohl in dem Paeckchen drin ist. Meistens eine seltsame Mischung aus weiteren Paeckchen, die dann mit getrocknetem Fleisch, Hustendrops, Nuessen, oder sonst irgendwas gefuellt sind) kam eine Durchsage "...return to Pudong". Den ersten Teil hatte ich nicht verstanden. Beim Nachfragen habe ich dann erfahren, dass wir due to technical problems nach Shanghai zurueckfliegen. Da musste ich echt lachen. Ich sollte mich wohl nicht freuen, bis ich am Ankunftsort im Terminal meinen Koffer vom Band nehme.
Zurueck in Shanghai habe ich Lothar eine SMS geschrieben - ihr erinnert euch, er sass in Yichang 6 Stunden mit mir fest - sein Flieger nach Wuhan hatte Verspaetung und wir haben uns dann im Terminal gegenseitig unser Leid geklagt :-) Dann duerfte er boarden und wir haben auf weitere Infos gewartet. Cristal, eine 16 jaehrige Chinesin hat mich immer mit den letzten News auf dem Laufenden gehalten und sich mit mir unterhalten. Um 23 Uhr durften wir dann wieder boarden - den gleichen Flieger.
Dann durfte ich wieder um zwei Uhr Nachts mit den Taxifahrern in Chengdu ueber den Fahrpreis diskutieren, weil sobald da keiner mehr ist, der das Ganze ordnet, ist es schwierig einen Fahrer zu finden, der sein Taximeter einschaltet. Am Ende habe ich mit 6 Euro weniger gezahlt als Sandra, die frueher da war und ein regulaeres Taxi hatte :-)

14.7.
Fuer unseren ersten Tag hatten wir beschlossen, nach Leshan zu fahren, um uns den grossen Buddah anzusehen. Also auf zum Busbahnhof, Ticket organisieren und ab in den Bus. Sandra sass neben Li Fang und ich neben Liu Jia und wir haben uns beide gut mit den jungen Chinesinnen unterhalten. Es ist echt sehr nett, sobald man irgendwo hinkommt fragt jemand, wo man herkommt und wenn er oder sie einigermassen Englisch kann, unterhalten sich die Leute mit einem. Die Maedels haben uns dann acuh in Leshan in den richtigen Bus zum Buddah verfrachtet. Die Parkanlage hat einige aus Stein geschnitzte Figuren, einen Tempel und eine Pagode zu bieten, und eben die Hauptattraktion den Grossen Buddah. Und er ist wirklich gross. Die sitzende Buddhastatue misst in der Höhe 71 m, die Schultern haben eine Breite von 28 m, was den Leshan-Buddha zum größten der Welt macht. Allein der Kopf hat eine Höhe von 15 Metern und eine Breite von 10 Metern; die Ohren sind 7 Meter lang und der große Zeh bietet einer Fussballmannschaft Platz.
Die Schlange an Leuten, die die Treppe zu den Fuessen des Buddahs hinunter wollten war aber nicht nur eine Fussballmannschaft. Schon eher 50 Mannschaften. Schoen aufgereiht in so Metallgattern. Erst hatten wir nur den einen Teil gesehen, aber auf dem Weg zur anderen Seite des Buddahkopfes waren noch mal so viele. Also haben wir beschlossen, uns das Warten zuschenken und sind lieber noch ein bisschen rumgelaufen, um dann mit dem Boot zu fahren, um von dort den vollen Blick zu haben. Danach noch ein bisschen Shopping (man beachte die lustig bunten gepunkteten Tops beim Kamelreiten :-) ), Nudeln bei einer Garkueche futtern und dann wieder auf zum Bus Richtung Chengdu.
Abends kam He Zhongwen zu uns ins Hotel, bei dem wir die Tour fuer die naechsten vier Tage gebucht hatten, um das Geld abzuholen, uns noch ein paar Tipps mit auf den Weg zu geben und uns zu sagen, wann wir abgeholt werden. Schlechte Zeit fuer Urlaub... 5:00 am :-(

Montag, 23. Juli 2007

Fotos vom Urlaub sind online!

Das mit den Fotos geht ja immer recht einfach, aber der Rest braucht dann doch etwas mehr Zeit... Da werde ich mich in den nächsten Tagen dann mal dran machen. Dafür sind die Fotos kommentiert, sodass ihr euch schon mal ein Bild machen könnt... viel Spaß bei den Wundern der Natur...

Freitag, 13. Juli 2007

Urlaub!!!

So ihr Lieben, jetzt mach ich erst mal eine Woche Urlaub. Ich fliege mit Sandra nach Chengdu, von dort machen wir dann noch einen Ausflug nach Huanglong und Jiuzhaigou (2 Nationalparks) und zur Abrundung geht's noch zwei Tage in die Wueste auf die Oase Dunhuang. Damit ihr eine Vorstellung habt, wo das alles so sein soll, noch eine Karte:

Donnerstag, 12. Juli 2007

Vorwarnung die zweite

Damit es auch ja keiner verpasst, hier die zweite Vorwarnung: Besucher 2000 darf sich wieder ins Gästebuch eintragen und bekommt - spätestens wenn ich wieder zurück in Deutschland bin - ein Set Essstäbchen.

Montag, 9. Juli 2007

Ein anstrengendes Wochenende liegt hinter mir...

Warum muss ich eigentlich immer so viel planen, dass ich auch am Wochenende viel zu wenig Schlaf bekomme? Aber was soll's, so lange es Spaß macht :-)
Am Freitagabend war ich erst mit einigen Leuten beim Tepanyaki Essen, dann beim Karaoke singen und danach noch im Mint beim Tanzen. Um halb fünf war ich daheim, aber auch nur deswegen, weil mein Wecker um 7:15 Uhr schon wieder geklingelt hat. Ich hatte mit Sandra ausgemacht, dass wir uns in Suzhou treffen und ich hatte a) mein Zugticket schon und b) konnte ich sie ja auch unter keinen Umständen im Stich lassen. Also auf und zum Bahnhof. Im Zug habe ich noch ein bisschen geschlafen und dann stand ich auch schon in Suzhou am Bahnhof. Halb zehn Uhr, grob geschätzte 33° und 95% Luftfeuchtigkeit. Sandra und Lars waren schon da, aber irgendwie waren wir alle planlos. Auf den letzten paar Kilometern im Zug hatte ich noch im Reisführer Tongli entdeckt, bei der Umgebung von Suzhou. Nachdem schon am Bahnhof jede Menge Touristen waren und die Sehenswürdigkeiten sicher restlos überlaufen waren, haben wir beschlossen den Bus zu suchen, der nach Tongli fährt. Leider war der Busbahnhof wegen einer Großbaustelle nicht da, wo er laut Plan hätte sein sollen und wir waren etwas desorientiert. Da kam eine nette junge Dame auf uns zu und hat gemeint, ob sie uns helfen kann. Sie ist dann mit uns bis zum Busbahnhof gelaufen (was schon ein Stück war), hat mit uns in ihrem etwas gebrochenen Englisch gequatscht, hat uns beim Ticket kaufen geholfen und ist dann wieder verschwunden. Sehr süß. Ohne sie wäre es vielleicht etwas kompliziert geworden, weil gar nichts auf Englisch angeschrieben war. Da hätten wir dann schon Schriftzeichen vergleichen müssen :-)

Tongli ist ein Dorf, das von vielen Kanälen durchzogen wird, über die wiederum viele Brücken führen. Schon recht touristisch, aber so lange man sich nicht da bewegt, wo alle sind, sehr ruhig und entspannt, v.a. weil keine Autos unterwegs sind. Nette Gärten, alte Häuser, viel Wasser. Wirklich sehr hübsch. Aber wir haben v.a. in der Mittagszeit geschwitzt ohne Ende, v.a. wegen der hohen Luftfeuchtigkeit, von der Temperatur war es nämlich gar nicht so schlimm. Gepaart mit meiner Müdigkeit war es dann doch etwas anstrengend und wir haben ab und an mal eine Pause eingelegt.
Abends waren wir dann in Suzhou beim Essen und sind wieder zurück nach Nanjing bzw. Shanghai gefahren. In Shanghai hat es geschüttet ohne Ende und ich habe nur gehofft, dass die U-Bahn noch fährt, weil bei Regen ein Taxi zu bekommen ist nicht ganz einfach. Tja, leider Fehlanzeige. Um halb elf geht da nix mehr. Also Taxi suchen. Die Taxis vorm Bahnhof wollten horrende Preise und ihr Taximeter nicht einschalten, also bin ich ein paar Meter gelaufen. Dummerweise erst in die Falsche Richtung und in einer Sackgasse gelandet. Dann die andere Richtung, die Straße entlang, möglichst weg vom Bahnhof. Nach ca. 25 Minuten hatte ich ein Taxi, schön klatsch nass, wie ich war. Der Vorteil ist, dass es trotz Regen nicht kalt wird und ich ja dann doch recht schnell daheim war, also ist war es nicht so schlimm.

Am nächsten Tag hieß es wieder früh Aufstehen (6:30). Ich hatte mich von Samantha überreden lassen, beim Charity Run im Century Park mitzumachen. Als ich aus der U-Bahn kam, habe ich nur noch gehofft, dass der Wind aus der anderen Richtung kommt und die Regenwand schon vorbei war. War sie aber nicht. Sie kam erst noch. Also die nächste Dusche. Also nicht ganz, sagen wir besser Fußbad. Wir waren erst am falschen Parkeingang, aber nach einigem hin und her hatten wir dann die Siemens Aufkleber für unsere hellblauen T-Shirts. Bis dahin hatte es aber Gott sei Dank wieder aufgehört zu regnen. Nach einem Drachentanz, chinesischen Ansprachen und einem kollektiven Aufwärmprogramm ging's auf die unglaubliche Strecke von 3,8km. Ich weiß zwar immer noch nicht genau, für was für einen guten Zweck wir gelaufen sind, aber egal, so habe ich den Century Park auch mal gesehen. Ein bisschen Sightseeing der etwas anderen Art kann ja nicht schaden.
Danach durfte ich bei Samantha duschen und wir sind dann zur Super Brand Mall gefahren und waren ein bisschen Shoppen. Sagen wir mal ein bisschen mehr Shoppen. Aber mit Hosen ist es hier echt fast zu warm, da sind Röcke schon viel angenehmer. Danach waren wir im Paulaner gegenüber vom Bund, das war aber sehr enttäuschend. Dass Essen nicht ganz billig, v.a. waren die Portionen aber ziemlich klein und auch nicht besonders gut. Aber die Getränke erst: 1 Maß Bier 12,50 Euro. Die spinnen ja. So toll ist die Aussicht dann auch wieder nicht. Danach ist noch Judith zu uns gestoßen und wir waren ein Eis essen. Dann ging's noch zum Stoffmarkt. Dort war die eine Verkäuferin nicht so begeistert, dass ich meinen Rock erst nach 3 Wochenabgeholt habe, aber die machen dummerweise immer schon um sechs zu und das schaffe ich unter der Woche nicht. Aber das Ergebnis ist echt ganz gut gelungen. Ich bin dann noch ein bisschen dort herumgelaufen und habe mir am Ende noch einen hellen Sommermantel gekauft. Den hatte ein Puppe an und er hat auf Anhieb gepasst wie angegossen. Ich brauche ihn hier zwar vermutlich bis Oktober oder November nicht, aber er war sooooo schön und ich habe ihn für 25 Euro bekommen.

Zurück vom Stoffmarkt bin ich mit dem Bus gefahren. Das ist jedes Mal ein schönes Erfolgserlebnis, wenn man eine Buslinie findet, die dort hinfährt wo man öfters mal hin will und das auch noch auf direktem Weg. Trotz Linien- und Fahrplänen auf Chinesisch. Danke an die vielen netten Leute, die sich trotz of sehr schlechtem Englisch bemühen, einem zu helfen.

Freitag, 6. Juli 2007

Die Kreuzfahrt

Sooo, dann waren wir also am Boot. Die Kabinen waren recht klein, aber sauber, und somit völlig ok. Ich habe mit Ina die Kabine geteilt, wobei wir da nicht wirklich viel waren. Ansonsten war das Schiff nicht schlecht, außer dass man auf dem hinteren Deck mit Asche berieselt wurde. Überhaupt war die Ausstattung des Sonnendecks nicht ganz so prickelnd. Also nix Liegen oder so was. Aber immerhin gab es Stühle. Andererseits sind Sonnenliegen für Chinesen ja auch völlig uninteressant. Wer mit Regenschirmen, Armschutz und riesigen Sonnenhüten herumläuft sobald es nicht dunkel ist oder regnet - d.h. dann laufen sie auch mit Regenschirm rum - braucht ja auch keine Liegen am Sonnendeck. Okay… das machen nicht alle so, aber schon viele der Chinesinnen. Das war unser Vorteil. Wir waren dort die meiste Zeit alleine, nur wenn die Durchsage aus den Lautsprechern kam, dass wir in eine der Schluchten einfahren, dann kamen sie alle aus ihren Kabinen gewuselt und mit Fotoapparat bewaffnet auf's Deck.
Unser erster Landausflug am Samstag hat uns in Fengdu 450 Stufen auf einen Berg hinauf geführt. Dort haben wir die Geisterstadt besichtigt und einige Aufgaben bewältigt: in drei Schritten über eine Brücke und dabei was wünschen, 40 Treppen hoch laufen, ohne dabei Luft zu holen und über eine Türschwelle steigen, ohne diese zu berühren. Das mit den Türschwellen ist bei den Tempeln nicht ganz zu unterschätzen. Je höher nämlich die Schwelle, desto wichtiger der Tempel. Da kann die Schwelle auch mal fast bis zum Knie reichen. Außerdem kommen dann die bösen Geister nicht rein.
Wir hatten unserer Reiseleiterin eine Bayernfahne verabreicht und die fand es glaub ich ganz lustig. Aber ich fand die Sache mit den Reiseleitern nicht so 100%ig überzeugend. Ist zwar einerseits ganz nett, weil man schon einiges erfährt, andererseits kann man bei 12 Leuten halt die Sachen nicht in seinem eigenen Tempo machen, was mir glaube ich fast wichtiger ist.

Am Nachmittag hat dann ein Teil der Gruppe die Happy Hour an der Bar genutzt und der Rest mit Büchern und Ratschen am Deck verbracht. Beim Abendessen waren dann einige schon gut dabei und bei der Show danach hat Ewald die gut 100 Leute am Boot bestens unterhalten. Es gab einige Tänze der Crew und für einen Tanz mit drei Frauen und drei Männern haben sie noch einen 3. Mann aus dem Publikum gesucht. Betrunken wie er war, hat Ewald seine Sache echt ganz gut gemacht und mit einigen Zwischenshoweinlagen das Publikum für sich gewonnen. Wir haben uns schief gelacht…
Nachdem der Alkoholrückstand zu den anderen nicht mehr aufzuholen war, haben Julia und ich das dann auch gar nicht mehr versucht, sondern sind relativ bald ins Bett gegangen. V.a. mussten wir am nächsten Tag Früh raus, weil es nur bis acht Uhr Frühstück gab. Dann waren wir nämlich schon an der ersten der drei Schluchten angekommen. Die Schluchten waren wohl mal sehr spektakulär, bevor das Wasser durch den Staudamm um mittlerweile ca. 80 Meter gestiegen ist. Nichtsdestotrotz sind sie landschaftlich immer noch sehr schön. Gegen elf waren wir dann auch schon bei der zweiten angekommen.
Unsere Shore Excursion für Sonntag war eigentlich nicht wirklich eine. Wir sind mit einem Ausflugsschiff in den Shennong Fluss - einem der vielen Zuflüsse - gefahren. Danach ging es auf noch kleinere Holzboote für ca. 15 Personen, mit denen wir von 5 Ruderern und 2 Steuerleuten noch ein Stück weiter den Fluss hinaufgepaddelt und später gezogen wurden. Ich fand die ganze Sache ein etwas zweifelhaftes Vergnügen, das Paddeln ging ja noch, aber wenn Leute dann am Ufer entlanglaufen und das Boot ziehen, dann finde ich das schon arg komisch. V.a. weil auch noch einer grinsend mit seinem Schirm da stand und zugeschaut hat, wie sich die Leute abquälen. Wie so ein Sklaventreiber… Naja, andererseits bringen die Touristen natürlich ein bisschen Geld in die Gegend, wobei das wahrscheinlich dann wieder eher bei den Veranstaltern hängen bleibt. Und im Gegensatz zu früher, wo größere Schiffe durch die Strömungen im Jangtse gezogen wurden, ist die Anstrengung wahrscheinlich kaum der Rede wert. Trotzdem… zweifelhaftes Vergnügen.

Gegen Abend waren wir dann am berühmt berüchtigten Damm. (http://de.wikipedia.org/wiki/Drei-Schluchten-Damm) Wer Zeit und Lust hat sollte sich mal den Punkt Ziele und Kritik durchlesen. Ich habe das leider erst gemacht, als ich wieder zurück war. In den Führungen wird die Sache nämlich schon sehr positiv dargestellt. Nichtsdestotrotz ist das Bauwerk schon sehr beeindruckend. Die Schleuse für die Schiffe ist über einen Kilometer lang und hat 5 Stufen. Momentan wird man nur über 4 Stufen abgesenkt, da der maximale Wasserstand noch nicht erreicht ist. Wenn mich nicht alles täuscht sind es pro Stufe ca. 22 Meter, die man nach unten bzw. oben befördert wird. Neben uns war ein anderes Kreuzfahrtschiff in der Schleuse und der Abstand war nicht gerade groß. Wir haben uns dann von Schiff zu Schiff mit einem australischen Ehepaar unterhalten. Sehr lustig :-)

Am nächsten Tag mussten wir wieder früh raus, um 8:00 ging's los zur Besichtigung des Staudamms. Der erste Aussichtspunkt war auf den Damm, der zweite dann ein Rundum-Blick auf Schleuse und Damm. Dort gab es auch ein Modell der Anlage, in das sie vielleicht ein bisschen mehr Geld investieren hätten sollen. Ich hatte auf echtes Wasser gehofft, wo man sich die Funktion der Schleuse anschauen kann - wie damals als Kind in Holland. Aber leider war es nur Plastik. Das Schleusengebiet soll zum neuen Touristenzentrum ausgebaut werden. Mit Golfplatz, da wo das Granit für den Bau entnommen wurde und Hotels in den Backsteingebäuden, wo die Bauarbeiter zurzeit teilweise noch wohnen. Nachdem die natürliche Schönheit der Gegend durch den Wasseranstieg teilweise kaputt gemacht wurde/wird, muss man sich jetzt anscheinend was anderes einfallen lassen…

Nach der dritten Schlucht sind wir gegen Mittag in Yichang angekommen und wurden dort am Anleger abgeholt und zum Mittagessen gefahren. Das war sehr lecker, aber für chinesische Verhältnisse fast etwas zu wenig. Normalerweise sollte ja was übrig bleiben, aber wir haben die Platten schon sehr sauber gepickt mit unseren Stäbchen.

Ich glaube, wenn man das so gelesen hat - ich habe es selber nicht mehr durchgelesen - dann bekommt man einen eher negativen Eindruck von der Kreuzfahrt. Das stimmt so aber auch nicht ganz. Es hat schon Spaß gemacht und es ist ja auch nicht so schlecht, mal ein bisschen zu relaxen, aber alles in allem war für meinen Geschmack etwas zu wenig Action in der ganzen Sache.

Yichang selber hat wenig bis gar nichts zu bieten und wir sind dann auch relativ bald zum Flughafen gefahren, weil der erste Flug nach Shanghai um 16:20 gestartet ist. Der Flug nach Peking ging um 17:10 und Lothar und ich hatten einen Flug nach Shanghai um 17:55. Dachten wir. D.h. das war so, wenn uns nicht ein Unwetter dazwischen gekommen wäre und deswegen unser Flieger in Wuhan landen musste… gegen acht haben sie uns ein warmes Abendessen serviert... dann gab's Tee für umsonst… um Mitternacht sind wir dann gestartet. Naja, immerhin war ich um zwei im Bett. Früher als letztes Wochenende, aber trotzdem mit 5,5 Stunden Verspätung in Shanghai. Allerdings verstehe ich nicht ganz, warum sie den Flieger nicht früher in Wuhan losgeschickt haben. Als wir endlich boarden durften hat man die Sterne am Himmel gesehen und es ging ein laues Lüftchen.
Aber besser spät als nie, wenn sie den Flug gestrichen hätten, wären wir frühestens am nächsten Tag um 16:20 aus Yichang weggekommen. Und wie gesagt: da gibt's halt gar nichts.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Chongqing - die Stadt mit den vielen Spitznamen

Spät am Mittwochabend sind wir zu fünft in Chongqing angekommen. Dort wollten uns erst mal min 10 Taxifahrer für sich gewinnen. Der dreisteste Preis war 20 Euro für die Fahrt vom Flughafen zum Hotel. Wir haben mindestens 25 Minuten gebraucht, bis wir zwei Taxifahrer überredet hatten, ihr Taximeter einzuschalten. Am Ende haben wir für die Fahrt ins Hotel 7 Euro gezahlt, wobei wir uns immer noch nicht sicher waren, ob die Fahrerin nicht ein paar Umwege gefahren war. Aber egal, wir waren da. Dann der erste Schreck beim Einchecken: Ewald hatte seinen Reisepass verloren. Mit detektivischer Kleinstarbeit haben wir die Taxinummer und die Telefonnummer der Taxigesellschaft herausgefunden und am nächsten Abend war dann auch der Ausweis wieder da :-) Auf den Schreck mussten wir aber erst mal ein Bierchen trinken und sind dann um drei ins Bett gegangen.
Nach einem ausgiebigen westlich - chinesischem Frühstück sind wir dann Richtung Altstadt (Ciqi Kou) gestartet und dort ziemlich lange herumgelaufen. Die Fachwerkhäuser sind dort teilweise recht alt, wobei ein Teil schon sehr touristisch aufgemacht ist. Hat aber alles einen gewissen Charme.
Aber wo sind wir eigentlich? Ich würde sagen Mitten in China.
http://de.wikipedia.org/wiki/Chongqing
Chongqing In der eigentlichen Stadt – dem geografischen Stadtgebiet – leben 4.133.663 Menschen, in der Agglomeration 7.572.198 (Stand jeweils 1. Januar 2006).
Die Stadt ist Industriezentrum, Verkehrsknoten und kultureller Mittelpunkt der Region mit Universitäten, Hochschulen, Theater, Museen und Galerien. Sie wurde am 14. März 1997 vom östlichen Teil der Provinz Sichuan abgetrennt und ist eine Regierungsunmittelbare Stadt. Als die Stadt Chongqing eine eigenständige Verwaltungseinheit auf Provinzebene wurde, wurde sie – administrativ gesehen – zur größten Stadt der Welt mit 31.823.239 Einwohnern (2006).
Diese leben auf einer Fläche von 82.403 Quadratkilometern, das entspricht ungefähr der Bodenfläche vonÖsterreich. Das Verwaltungsgebiet Chongqings stellt kein zusammenhängendes Stadtgebiet dar, sondern ist – mit seiner dominierenden ländlichen Siedlungsstruktur – eher mit einer Provinz vergleichbar.
So viel zur Weiterbildung :-)
Danach ging's weiter in die Fußgängerzone und auf die Suche nach einem Starbucks, da Lothar zu den Sammlern von Starbucks Tassen gehört. Wir haben dann auch einen gefunden, nachdem wir erst ein bisschen bummeln waren. Dann ging's weiter durch schmale Gassen Richtung Chaotianmen, wo der Jialing in den Jangtse fließt. Unterwegs gab's einen sehr lustigen Zwischenfall. In Chongqing ist die Langnasendichte offensichtlich nicht so hoch wie in Shanghai und die Leute schauen einem öfters mal nach. So auch eine Frau auf einem sehr breiten Gehweg. Dann dreht sie sich wieder nach vorne und läuft direkt gegen den einzigen Laternenpfosten weit und breit. So richtig mit Schwung. Das fanden alle vorbeikommenden Chinesen sehr lustig - und wir natürlich auch :-)
Am Aussichtspunkt angekommen konnten wir die Schiffe beobachten und einige Leute, die in dem unglaublich dreckigen und braunen Wasser gebadet haben. Da wäre ich nicht für viel Geld reingegangen.

Abends haben Gernot, Ewald und Manni etwas schlapp gemacht. Der Besuch von Lothar aus Deutschland hatte ein bisschen Schwierigkeiten mit den chinesischen Köstlichkeiten. Also haben wir sie im Hotel gelassen und sind auf den Aussichtspunkt gefahren, um die Aussicht auf die beleuchtete Skyline zu genießen. Das war auch wirklich sehr schön und hat wohl ein ganz klein bisschen was von Hongkong. Mal sehen, den Vergleich habe ich dann, wenn ich im November in Hongkong bin.
Danach waren wir noch gemütlich was essen. Allerdings waren wir uns erst nicht ganz sicher, ob wir nur deswegen geschwitzt haben, weil es so warm war, oder weil das Essen ziemlich scharf war. Nachdem wir fertig waren wussten wir es. Es lag am Essen :-) Es war aber trotzdem sehr lecker und Abwechslungsreich. Wir hatten unter anderem Kartoffeln bestellt. Nette Überraschung, die waren mit Karamell Soße übergossen und doch bisschen anders als erwartet :-)

Im Laufe des späten Abends kam dann auch der Rest unserer Truppe in Chongqing an. Am nächsten Morgen wurden wir dann von unserem Reiseleiter abgeholt und sind erst mal zwei Stunden im Regen nach Dazu gefahren. Der Reiseleiter hat uns erzählt, dass es in den letzten 1,5 Monaten jeden Tag geregnet hat. Außer Donnerstag. Und das war der Tag, an dem wir die Stadt angeschaut haben. Was bleibt da noch zu sagen… wenn Engel reisen… ;-)
Aber wie komme ich zu meiner Überschrift für den Blogeintrag? Ganz einfach, der Reiseleiter hat uns erzählt, dass Chongqing 10 Spitznamen hat. Einige davon konnte ich mir merken: Stadt des Nebels, der schönen Frauen, der Zocker, der Tunnel, der Berge, des Hotpots und Backofenstadt.
In Dazu angekommen hatte es gerade aufgehört zu regnen. Dort gab es bunt bemalte Felsenschnitzereien zu sehen, die teilweise sehr schön waren (siehe Fotos). Danach ging's noch mal in die Altstadt von Chongqing und auf einen Aussichtspunkt, von dem aus man auf Grund des Nebels nicht viel sehen konnte. Nach dem Abendessen war's dann auch schon so weit, sich auf's Schiff zu begeben. Um elf sollte unsere Jangtse Kreuzfahrt beginnen. Der Jangtse ist der längste Fluss Asiens und nach dem Nil und dem Amazonas der drittlängste Strom der Welt. Er fließt auf einer Länge von 6380km und mündet nördlich von Shanghai ins Meer. (http://de.wikipedia.org/wiki/Jangtse)
So… und wie es weiter geht erfahrt ihr nach einer kurzen Pause :-)

Vorankündigung Gewinnspiel

So... damit ich mir nicht mehr vorwerfen lassen kann, dass ich nicht rechtzeitig Bescheid gesagt habe, dass es was zu gewinnen gibt, mach ich das jetzt schon mal. Besucher 2000 darf sich wieder ins Gästebuch eintragen und bekommt - spätestens wenn ich wieder zurück in Deutschland bin - ein Set Essstäbchen. Somit ist auch gleich der Gewinn bekanntgegeben...

Leider bin ich noch nicht zum Schreiben über's Wochenende gekommen, aber nachdem ich am Sonntag zur Abwechslung mal in Shanghai sein werde, habe ich hoffentlich Zeit dafür.

Heute Abend habe ich meine erste Chinesisch Stunde, damit das herumkommen noch einfacher wird. Wobei es auch so eigentlich erstaunlich einfach ist. Zumindest nicht annähernd so schwer, wie es die Reiseführer dargestellen.

Dienstag, 3. Juli 2007

Yangtze Kreuzfahrt

als Erstes gibt's nur Fotos, es gibt so viel zu erzählen, da brauche ich mehr Zeit...