Montag, 25. Juni 2007

Fotos online!

So... jetzt sind auch die passenden Fotos online. d.h. die von abends fehlen noch, fällt mir gerade auf...

Beijing – in der Hauptstadt

So, jetzt sitze ich hier fest. Aber das hat ja auch was Gutes, so habe ich jetzt jede Menge Zeit, über die letzten drei Tage in Peking zu berichten.
Warum ich festsitze? Nach einem schönen, heißen und verhältnismäßig warmen Sonntag in Peking kam gegen fünf ein kurzer Sandsturm, gefolgt von einem Gewitter mit Platzregen und viel Wind. Wir waren zum Glück schon zurück vom Sommerpalast, aber das Chaos am Flughafen ist jetzt groß. Mein Flug war für 21:20 Uhr geplant, momentan geschätzte Abflugszeit ist 22:40 Uhr. Ich bin ja mal gespannt, ob das so bleibt. Aber jetzt mal schön der Reihe nach.

Donnerstagabend bin ich recht spät bei Kathrin angekommen, Sandra war schon länger da. Dummerweise war bei Kathrin ein Company Outing dazwischen gekommen, nachdem wir unseren Flug schon gebucht hatten, sodass wir sie nur noch am Donnerstag gesehen haben, weil sie Freitag sehr Früh raus musste. Aber wir hatten ja 10 Stockwerke tiefer noch Freddy und Tina, die sich um uns kümmern konnten.
Freitag sind wir erst mal Richtung verbotene Stadt und Tian’anmen Platz losgezogen. Der Platz ist gelinde ausgedrückt potthässlich, eine riesige Betonfläche (ca. 40 ha), auf der nur eine Säule und das Mao Mausoleum stehen. Aber die Größe des Platzes Mitten in der Stadt ist schon imposant. Nördlich davon ging’s weiter zur verbotenen Stadt, also dem Kaiserpalast. Dort wurden wir erst mal von einigen Baugerüsten empfangen. Zurzeit wird in Peking alles für Olympia 2008 aufpoliert. Auf den Bildern kann man gut erkennen, was schon einen neuen Anstrich abbekommen hat und wo die Maler erst noch kommen müssen. Die Anlage ist auch sehr monumental und im ersten Teil durch die großen Flächen zwischen den Gebäuden auch etwas grau. Im hinteren Teil wird es dann verwinkelter und bunter und man wird für das südliche Ende entschädigt. Das Meer aus beigen leicht geschwungenen Dächern ist wirklich ein sehr schöner Anblick. Nach vielen Ecken und Überraschungen die sich dahinter verbargen, sind wir dann am nördlichen Ende wieder herausgekommen und auf den Kohleberg gelaufen, von wo aus man einen schönen Überblick über die gesamt Anlage hat. Leider ist es hier in China zurzeit überall recht dunstig und in Peking kommt da auch noch der Smog dazu. Deswegen konnte man die Wolkenkratzer in der Ferne nur erahnen.
Unser nächstes Ziel waren die Hutongs, kleine Straßen und Gassen mit einstöckigen Häusern wo das Leben noch recht einfach ist. Alle paar Ecken gibt es D.h. eigentlich haben wir schon am Anfang gesagt: der Weg ist das Ziel. Und so war es dann auch. Es gab immer neue Sachen zu entdecken. Mal Leute beim Karten spielen, mal ein verrostetes Fahrrad, mal eine Wohnung, die eigentlich nur ein Wagen mit Matratze und Schlafsack war. Zu unserer großen Freuden haben wir noch drei Käfige mit sprechenden Vögeln entdeckt. Diese schwarzen mit der gelben Halskrause. Mir fällt leider partout der Name nicht ein. Sie konnten „Ni hao“ – „Hallo“, „Zài Jiàn“ – „Auf Wiedersehen“ und „Bye bye“ sagen. Die Leute im Kreise rum haben sich dann darüber gefreut, dass wir uns so gefreut haben und alle waren glücklich :-) Die Hutongs haben irgendwie was sehr dörfliches, obwohl sie Mitten in der Stadt sind. Noch zwei Ecken weiter waren wir dann in einer recht geschäftigen Straße wo wir uns dann in einer Studentenkneipe einen Milk Shake gegönnt haben. Eine Studentin hat uns das erklärt und v.a. auch wo wir waren. Das war so gar nicht da, wo wir gedacht hatten. Aber wir waren trotzdem froh, dass wir dort waren. Wir haben auch wieder einen lustig bunt gefärbten weißen Pudel gesehen, der lauter Kringel an beiden Seiten hatte. Erst daheim ist uns beim Fotos anschauen dann aufgefallen, dass das ja ein Olympia Hund ist…



Nachdem wir nun schon fast dort waren sind wir dann noch zum Glockenturm und zum Trommelturm gelaufen, dort war aber schon alles zu. Also ab ins Taxi und zurück zu Kathrins Wohnung. Von dort direkt weiter zu einem Markt, wo Freddy seine Anzüge abholen wollte und wir ein bisschen rumgebummelt sind. Dann schnell unter die Dusche und ab zum Peking Ente Essen. Das Taxi mit Sandra und mir hat uns direkt vor der Türe abgesetzt und wir haben gleich mal einen Platz im Garten organisiert. Freddy, Tina und Freddy’s Bruder Nicki hatten Schwierigkeiten mit dem Taxifahrer, der scheinbar nicht so wirklich wusste, wo er hin soll und wir haben schon mal die Peking Ente bestellt. Als die anderen dann da waren haben wir noch ein paar andere Gerichte bestellt, die allesamt sehr lecker waren. Die Ente kam als Letztes und war auch das Highlight. Da kommt der Koch mit der gebratenen Ente an und schneidet feine Stücke von der gebratenen Haut ab. Die isst man dann mit einer sehr, sehr leckeren Soße. Dann gibt’s noch ein paar andere schöne Stücke der Ente, die man zusammen mit Gemüsestreifen und der Soße auf kleine Pfannkuchen legt und dann zusammenwickelt. Wirklich sehr lecker. Sandra und ich waren von unserem langen Tag in der Stadt danach so richtig fertig und sind um zwölf todmüde ins Bett gefallen, mit der Aussicht, am nächsten Morgen um sechs wieder aufstehen zu müssen…

… da ging’s nämlich dann zur Mauer. Wir haben den ganzen Freitag gehofft, dass am Samstag das Wetter passt, aber nachdem wir brav aufgegessen hatten und Olaf auch noch Daumen gedrückt hat, konnte es ja kaum schief gehen ;-)
Um kurz nach sieben ging’s los. Gut ausgerüstet mit Brotzeit und Wasser zusammen mit 13 weiteren jungen Siemens Praktikanten, Informanden, etc. im klapprigen Bus nach Jinshanling. Nach ca zweieinhalb Stunden Fahrt, bei der ich ein bisschen gedöst und geschlafen habe waren wir da. Der erste Blick von unten auf einen kleinen Teil der Mauer war schon beeindruckend. Was man aber sieht, wenn man den Berg zur Mauer hoch gelaufen ist, ist noch viel schöner. In beide Richtungen sieht man die Mauer. So weit das Auge reicht. Unglaublich. Da kann man eigentlich nicht so viel dazu sagen, hier sagen glaube ich Bilder mehr als tausend Worte…
Die Mauer ist in Jinshanling renoviert, aber auf unserer Tour nach Simatai wurde sie unterwegs zunehmend schlechter. Wobei ich sagen muss, dass das den Reiz nur noch erhöht. Die Tour geht über ca. 10 km mit vielen Stufen bergauf und bergab. Und ich meine viele Stufen. Sehr viele Stufen und teilweise auch sehr steile und hohe Stufen. Bei ein paar Anstiegen ist man da schon ganz schön ins Schwitzen gekommen. Aber die Ausblicke von den Wachtürmen haben das alle mal wettgemacht. Was soll ich sagen. Es war einfach nur schön. Wenn der Himmel noch blau gewesen wäre, wäre es perfekt gewesen, aber auch so war der Ausflug super. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das nicht mein letzter zur Mauer war.
Kurz bevor man in Simatai ankommt ist die Mauer wieder renoviert. Über eine Hängebrücke kommt man auf die andere Seite eines Stausees und auf der anderen Seite geht es wieder nach oben. Aber hier hat man das Ziel dann eigentlich schon fast erreicht. Als Schmankerl zum Abschluss kann man sich für 3,50 € noch im Klettergurt über den Stausee abseilen lassen und sich dabei den Fahrwind um die Ohren wehen lassen.
Irgendwie scheint die schlechte Luft in Peking das rumgerotze und rumgespucke zu verschlimmern… In Shanghai gibt es meistens nur recht harmlose Fälle, aber unser Busfahrer war ein harter Fall. Aber solange man die hinteren Schiebefenster nicht aufgemacht hat konnte ja nichts passieren ;-)
Daheim angekommen hatten wir gar keine Zeit, uns über unsere Müdigkeit Gedanken zu machen. Nach der wohl verdienten Dusche ging’s gleich direkt weiter zum Tepanjaki Essen. Dort wird direkt vor einem gebruzelt, gewürzt, flambiert und was sonst noch alles so dazu gehört. Aber erst mal gab’s Sushi, das allerdings schon zubereitet war.
Das Essen war sehr lecker und sehr vielseitig. Rindfleisch, Garnelen, Schwein, Tintenfisch, Jakobsmuscheln, diverses Gemüse,… Das Schöne ist, man zahlt 150 Yuan, ca. 15 Euro und kann so viel Essen und Trinken, wie man will. Da kann man dann auch mal Sachen versuchen, die man vielleicht sonst nicht probiert hätte. Außerdem waren wir auch ziemlich viele Leute, sodass man eine große Auswahl bestellen konnte. Als Nachspeise gab’s noch flambierte Banane mit Vanilleeis und dann ging’s auch schon ans Zahlen. Die Bedienung kam mit einem 100 Yuan Schein zurück und wollte irgendwas. Am Ende hat sich herausgestellt, dass es ein gefälschter Schein war. Das Dumme ist, dass man die hier scheinbar durchaus auch mal aus einem Bankautomaten bekommen kann, weil sonst bekommt man eigentlich nirgends welche. Das ist der größte Schein, den es gibt, also kann einem das Geld eigentlich keiner beim kassieren herausgeben…
Danach sind wir noch ins Suzie’s gefahren, wobei Sandra und ich uns da nach dem ersten Drink Richtung Bett verabschiedet haben, weil die Beine dann nach dem Tag auf der Mauer doch ganz schön müde waren.

Aber der Muskelkater war erst heute Früh beim Aufstehen richtig schlimm. Nach ein paar Schritten ging’s dann aber schon wieder und es musste ja auch. Für Sonntag stand nämlich noch der Sommerpalast auf unserem Programm. Wir sind erst mal um den ganzen Kunming See gelaufen. Dort ist es ein bisschen wie in Hangzhou, mit Brücken und Trauerweiden, sehr nette und auch recht ruhige Anlage. Erst am Ende sind wir zu dem Teil gekommen, wo es die Tourist Attractions gibt. Da ist es dann ziemlich mit hauptsächlich chinesischen Reisegruppen überflutet. Aber wenn man ein paar Treppen hoch läuft – wir mussten uns gegenseitig überreden, wobei das hoch laufen nicht schlimm war, eher das runter laufen – sind da a) weniger Leute und b) hat man einen schönen Blick über den See und die Stadt in der Ferne, die man aber nur wieder erahnen konnte, weil da ja noch der Dunst ist. Aber das Wetter war eigentlich sehr schön und auch ziemlich heiß. Ob die Sonne gerade scheint kann man auf den Fotos erkennen, wenn man nach dem Schatten sucht. Wenn keiner da ist, ist der Himmel wohl bewölkt und deswegen grau , wenn ein Schatten da ist, dann scheint die Sonne, aber es ist etwas dunstig und der Himmel erscheint deshalb gräulich.
Auf unserer Heimfahrt sind wir dann zum zweiten Mal am Olympiastadion vorbeigefahren. Sehr spannende Konstruktion… sieht gut aus.
Zurück in der Wohnung wurde plötzlich ziemlich windig. Als wir zum Fenster rausgeschaut haben, kamen zwischen den Hochhäusern Staubwolken hervor. Das war dann wohl so was wie ein Sandsturm. Und dann kam der Regen. Und dieser Regen war daran Schuld, dass ich erst um 3 Uhr ins Bett gekommen bin. Er hat zwar recht schnell wieder nachgelassen, aber die Verspätungen am Flughafen konnte nicht mehr aufgeholt werden. Boarding war dann am Ende mit zwei Stunden Verspätung um 22:50 Uhr, das Warten auf der Rollbahn hat noch mal 30 Minuten gedauert und so war ich dann mit 2,5 Stunden in der Nacht um 2 Uhr endlich am Flughafen in Pudong. Der Vorteil ist, dass ich beim Warten gaaaanz viel Zeit hatte meinen Blog zu schreiben und deswegen heute schon am Montag der Bericht vom Wochenende da ist. Fotos werde ich heute Abend mal machen.

Montag, 18. Juni 2007

Freddy zu Besuch in Shanghai

und natürlich auch Tina und Sandra. Fotos habe ich gerade hochgeladen, für den Text reicht's nicht mehr. Da muss ich erst noch kreativ werden. Mein persönliches Highlight dieses Wochenende: ein älterer Mann, der mit einem Magneten Münzen aus einem Teich gefischt hat, die Leute dort für ihr Glück hineingeworfen hatten...

Donnerstag, 14. Juni 2007

Hangzhou Teil 2

Sonntag wollten wir uns dann ein anderes Plätzchen zum Frühstück suchen, was sich aber als gar nicht so einfach herausgestellt hat. Wir waren wieder mit den Fahrrädern unterwegs und sind dann am Ende wo reingegangen, wo Café an der Tür stand. Naja, es gab auch so was in der Art, nur leider keine Sandwichs, wie es auf der Karte stand. Am Ende haben wir dann aber komischerweise doch welche bekommen. Wir hätten uns aber wohl doch lieber für Reis mit irgendwas entscheiden sollen, aber das wollten wir zum Frühstück dann doch nicht unbedingt. Wir dachten schon, sie hätten unseren Früchteteller vergessen, da kam er am Ende doch noch. Mit kunstvoll geschnitzter Melonenschale dekoriert, Wassermelonen Herzen, geschnitzten Apfelstücken, Orangen – Cocktailtomaten Gebilden,… sehr nett :-) Aber lieber wäre es mir eigentlich gewesen, wenn wir uns früher auf den Weg hätten machen können. Aber was soll’s. Auf ging’s zu einem Aussichtspunkt auf eine sehr hübsche Brücke, die ich in jedem Reiseführer gesehen hatte und dich ich natürlich unbedingt sehen musste. Weiter ging’s auf einem langen Damm entlang, der sich durch den ganzen See zieht und vermutlich ca. 2,5 bis 3 km lang ist. Vom Südufer ging’s weiter in die Hügel, die sich südwestlich des Sees befinden. Ziel der Radtour war ein Weg mit Namen: Straße der 9 Bäche und 18 Schluchten. Unterwegs haben wir allerdings noch einen Zwischenstopp bei der Pagode der 6 Harmonien eingelegt. Dort zahlt man dann wieder Eintritt, um auf das Gelände zu kommen und gleich darauf darf man dann noch mal zahlen, wenn man auf die Pagode hinauf will. Ich wollte nicht, aber nicht wegen dem Eintritt, sondern eher wegen den Stufen ;-) Und auch weil ich erst vor kurzem auf einer Pagode war. Paul und Micki haben sich den Weg nach oben aber angetan, während wir uns die vielen Minipagoden auf dem Gelände angeschaut haben. Der Aussichtspunkt war zwar wohl recht gut, aber leider war es am Sonntag wieder recht dunstig, sodass man nicht so wahnsinnig weit gesehen hat.
Wir hatten schon ein bisschen Angst, dass es nun ziemlich viel bergauf gehen würde und wir mit unseren tollen Fahrrädern Probleme bekommen würden. Aber nach einem Stück an der Hauptstraße ging es rechts weg und man war plötzlich ganz weit weg von Straßen- und Stadtlärm. Zwischen Teeplantagen und Nassreisfeldern ging es ein Stück auf einer kleinen Teerstraße leicht bergauf und dann waren wir auch schon da. Auf der Scenic Route war dann aber nicht mehr viel mit Fahrradfahren. Für das Natursteinpflaster und die leichte Steigung wäre dann doch ein Mountainbike eher angebracht gewesen, genauso wie für die Überquerung des kleinen Baches, der immer wieder den Weg gekreuzt hat. Aber man konnte sein Fahrrad immer trockenen Fußes durch den Bach bringen und wir haben dann unsere Räder einfach geschoben. Der Weg war vielleicht insgesamt knapp drei Kilometer lang und wirklich sehr hübsch gelegen. Der Weg endet in Longjing, wo es angeblich den besten grünen Tee in ganz China geben soll. Wir haben uns dann auch gleich einen gegönnt. Er war ganz lecker, aber ob er jetzt der beste war, keine Ahnung ;-)
Nach einem kurzen steilen Anstieg standen wir an einer Weggabelung mit zwei Optionen. Rechts weiter bergauf, links den Berg hinunter, obwohl ein Schild dort stand, dass man wegen dem starken Gefälle nicht mit dem Rad hinunter fahren darf. Das war die Route, die wir ursprünglich geplant hatten und die wir dann auch genommen haben. Alles halb so wild… nicht wahnsinnig steil und eine gute Straße, also bei halbwegs funktionierenden Bremsen kein Problem. Dann ging’s flott um den halben zurück zum Hotel und von da weiter mit dem Taxi ca. 15 km zum Busbahnhof Nord. Da dann die Hiobsbotschaft für mich: Busse nach Shanghai gibt’s hier nicht, die fahren am Ost Busbahnhof. Da musste ich mich erst mal über mich selber ärgern, wie lauf meinem Zettel wohl tatsächlich „Ost“ stand und bei den anderen „Nord“, aber bei dem groben Vergleich der Zeichen hatten wir gemeint, es wäre der gleiche Bahnhof. Tja blöd gelaufen, also noch mal 10km mit dem Taxi zum Ost Busbahnhof. Dort musste ich dann noch eine Stunde warten, bis der erste Platz in einem Bus nach Shanghai frei war (die fahren alle 7 Minuten) und der Spaß war auch noch teurer als der Zug. Aber leider waren alle direkten Züge schon am Donnerstag ausgebucht gewesen. Der Bus hat dann auch noch mal um einiges länger gedauert und ist am falschen Ende der Stadt angekommen. Aber gut… ich bin wieder zurück nach Shanghai gekommen. Und das Beste: der Chinesin, die neben mir saß ging es ganz genauso. Erst falscher Busbahnhof, dann eine Stunde warten und sie musste sogar noch in die gleiche Ecke von Shanghai und wir haben uns ein Taxi geteilt. Am Ende war ich ziemlich zum gleichen Zeitpunkt daheim, wie die anderen, die nach Hangzhou gefahren sind und bei der Hinfahrt gut doppelt so lange gebraucht haben wie ich mit meinem Superzug… Naja, shit happens ;-)

Montag, 11. Juni 2007

Wochenende in Hangzhou

Am Samstag hieß es Früh aufstehen, um den Zug um kurz nach acht nach Hangzhou zu erwischen. Viertel nach sechs war aber eindeutig zu früh, aber ich konnte ja nicht wissen, dass ich nur 6 Minuten Mit dem Taxi zum Südbahnhof brauche und dort alles wieder so schön übersichtlich ist, wie an den anderen Bahnhöfen. Ich muss sagen, ich bin echt begeistert. Mit Grünpflanzen in den Wartebereichen, da macht Zug fahren Freude…
Wieder lief alles völlig reibungslos und pünktlich ab und ich war um 20 vor zehn in Hangzhou. Dort habe ich erst mal einen chinesischen Stadtplan erstanden, was anderes habe ich nirgends gefunden. Um zehn war ich dann bei den anderen im Hotel, sie waren schon am Tag davor mit dem Bus von Nanjing angereist.
Als erstes ging’s zum Frühstück an den See. Der Westsee ist DER See schlechthin in China und im Kreise rum mit Gartenanlagen, Brücken und Stegen dekoriert. Nach einer Stärkung – die wie meistens etwas länger gedauert hat, obwohl nicht wirklich viele Gäste da waren, sind wir dann losgezogen um uns Fahrräder auszuleihen. Die quietschebunten Klappräder haben uns dann auch das ganze Wochenende begleitet. Bei fünf Rädern gab’s Mengenrabatt, da hat dann eines pro Tag nur 4 Euro gekostet statt 5.
Und dann ging’s los. Dummerweise haben wir uns die falsche Richtung ausgesucht, um den See zu fahren. Also links rum und deswegen waren wir dummerweise immer auf der falschen Straßenseite und mussten dauernd hin und her, wenn wir an den See wollten. Oder eben wie einige andere auf der falschen Seite auf den breiten Radwegen fahren. Aber nachdem wir eher langsam unterwegs waren ging das auch ganz gut. Und da hier alle völlig konfus kreuz und quer fahren, passen alle gut auf und man kommt super durch, solange man sich an das Tempo des Verkehrs im Kreise rum anpasst und Augen und Ohren offen hält. Nach diversen Fotostopps und ging’s zur ersten Insel. Dort sind wir dann eine Zeit lang herumgelaufen und haben einen weißen Hund gesehen. Also eigentlich weiß. Nur dass die völlig durchgeknallten Besitzer dem Hund die Ohren pink und den Schwanz blau gefärbt hatten. Unglaublich, wie man wohl dazu kommt??? Naja, zurück zu bei unseren Drahteseln ging’s weiter zum Feilai Feng (Felsen) und zum Lingyin Si (Tempel). Laut Karte lag das schon ein Stück abseits, aber wie wir schnell herausgefunden hatten, war alles nicht sehr weit voneinander entfernt. Der Feilai Feng ist ein Felsen, aus dem diverse Buddhas und andere Figuren herausgemeißelt wurden. Sehr nett, wie die dicken Buddhas aus ihren Felslöchern grinsen. Wenn man den Eintritt zu diesem Gelände gezahlt hat, kommt man auch zum Lingyin Si. Um dort hineinzukommen darf man dann noch mal zahlen. Das scheint hier eine beliebte Taktik zu sein. Erster Eintritt und dann innen gleich noch der zweite Eintritt. Das ist uns am nächsten Tag gleich noch mal passiert.
Die Tempelanlage war ihre 3 Euro Eintritt aber wert, zumal wir das Glück hatten, dass gerade eine Zeremonie im Hauptgebäude stattgefunden hat, als wir angekommen sind. Der Gesang der betenden Mönche und der dumpfe Gong dazu waren irgendwie völlig ungewöhnlich, aber sehr faszinierend. Auch die weitläufige Anlage war sehr interessant und nicht an allen Ecken von Touristen überlaufen. Mittlerweile waren wir aber doch schon recht fertig, vom Radeln und vielen Herumlaufen und es war ziemlich warm. Außerdem mussten wir die Räder bis 18 Uhr zurückgeben. Also haben wir beschlossen zurück zum Hotel zu Radeln. Wir haben unsere Tour um den See fortgesetzt und sind also einmal im Kreis herum gefahren. Noch ein paar Fotostopps und schon waren wir wieder zurück.
Nach einer schönen Dusche sind wir dann losgezogen um was zu Essen. Wir waren in einem netten kleinen Lokal, bei dem man auch draußen sitzen konnte. Das Essen war aber leider der totale Reinfall :-(
Naja, der Spaziergang an der Uferpromenade hat uns dann wieder entschädigt. Lustigerweise gingen um Punkt zehn überall die Lichter aus, die vorher die wichtigen Gebäude beleuchtet hatten und wir saßen plötzlich im Dunklen auf unserem Bänkchen mit Blick auf den See. Das hat nur umso mehr zu unserer Müdigkeit beigetragen und wir sind dann relativ bald zurück zum Hotel gelaufen um am nächsten Tag wieder fit zu sein.
Apropos fit sein… ich muss morgen richtig früh raus, weil wir einen Workshop haben, der um 7:45 Uhr losgeht und wir sollen schon um kurz nach sieben da sein. Also werde ich meinen Bericht jetzt mal beenden und den Sonntag auf einen der nächsten Tage verschieben.

Sonntag, 10. Juni 2007

Fotos von Hangzhou

gibt es, vorerst aber mal völlig unkommentiert und alles was es gibt... also viel ;-)
Damit der Rest, der dabei war Fotos gucken kann. Genaueres gibts hoffenlich bald, aber jetzt muss ich erst mal ins Bettchen gehen.

Gute Nacht!

Donnerstag, 7. Juni 2007

Es gibt neue Fotos

vom Wochenende,
aus meiner Wohnung ;-)
und von Pudong

Pudong - die andere Seite der Stadt

Gestern bin ich mal früher aus dem Büro rausgekommen, weil mein Chef gemeint hat, ich soll doch Gero zum Einkaufen begleiten. Helen hat uns zum Fake Market begleitet, um bei Verhandlungen zu unterstützen. Der Markt ist in Pudong, also im Osten der Stadt. Den Markt an sich fand ich jetzt nicht so umwerfend, wobei ich am Ende doch zwei Paar Schuhe hatte ;-) Aber draußen sieht es da echt ganz spannend aus. Alles ist viel neuer und weitläufiger als in Puxi (westlich des Flusses). Ich lade gleich noch ein paar Fotos hoch.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Wochenende in Shanghai

Am Freitagabend habe ich meinen Besuch aus Nanjing - Sandra, Paul und Lars - gegen halb zehn am Bahnhof abgeholt und wir sind gleich direkt zum Bund gefahren. Nur leider, leider war dort fast die ganze Skyline im Nebel. Sehr sehr schade, weil das sieht abends schon sehr schick aus. Wir sind dann noch ein Stückchen am Bund entlanggelaufen und waren eine Kleinigkeit Essen. Dann wollten wir zumindest mal die Köfferchen und Rucksäcke von Sandra und Paul zu meiner Wohnung bringen und Lars ist dann auch gleich ins Hotel gefahren. Am Ende haben wir noch bis halb drei geratscht und sind dann ins Bett gegangen.

Nach einem ausgiebigen Frühstück mit Müsli, Joghurt, dunklem Brot, Käse und Honig (es gibt ja alles :-)) sind wir dann um kurz nach elf endlich losgekommen. Um zwölf haben wir dann Lars und Seb (der erst am Samstag aus Nanjing angekommen ist) getroffen. Die Jungs sind zum Sightseeing losgezogen und Sandra und ich waren beim Shoppen. Die große Sightseeing Tour mit Sandra gibt's dann nächstes Wochenende, wenn Freddy und Tina aus Peking da sind. In der Nanjing Lu, einer großen Fußgängerzone gibt es Geschäft diverser Preisklassen. Man kann ganz nette T-Shirts für 2 Euro kaufen, aber auch ganz leicht mal 50 Euro dafür zahlen. Meine erste größere Errungenschaft war eine Jeans, die auf Anhieb gepasst hat. Ohne Hosenbeine kürzen :-) I like China :-) Zwei Straßen weiter gibt es dann einen ziemlich großen Fake Market und jede Menge kleiner Läden, in denen es alles so richtig billig gibt. Dort ist dann allerdings nicht mehr ganz so sauber und schön hergerichtet. Zum Abschluss des Tages haben wir uns bei Starbucks was gegönnt. Die gibt es an jeder Ecke. Genauso wie KFC und Mc Donalds. Pizza Hut und Burger King sind auch ganz gut vertreten.
Wir haben uns dann alle wieder bei mir in der Wohnung getroffen und überlegt, was wir essen wollen. Die Auswahl ist groß und international, aber ich wäre auch gerne zum Chinesen gegangen. Da es in Nanjing nicht ganz so mulit-kulti zugeht wie in Shanghai wollten die anderen aber lieber was anderes Essen. Am Ende waren wir beim Italiener. Es ist schon schön, wie glücklich man Leute mit einem guten Italiener machen kann :-) Wobei ich sagen muss, dass der auch richtig gut war. Wir mussten auf einen Tisch warten und in der Wartezeit gab es erst mal zwei Prosecco auf's Haus. Die Sachen, die aus der Küche kamen sahen schon sehr lecker aus… und waren es dann auch. Danach waren wir im Barbarossa - ja, davon war schon mal die Rede… gut aufgepasst ;-) Aber ist auch wirklich schön da. Nur die Sicht war leider wieder nicht so gut, weil es etwas genieselt hat.

Danach haben wir Lars wieder zu seinem Hotel geschickt und der Rest ist mit zu mir gefahren. D.h. mittlerweile wurden sowohl Gästebett als auch Couch getestet und für gut befunden. Ich bin schon am überlegen, ob ich ins Gästezimmer umziehen soll, weil meine Matratze schon arg hart ist.

Sonntag mussten wir dann erst mal bis Mittag schlafen und ich war danach nur noch mit Sandra kurz beim Carrefour. Gegen vier habe ich sie dann zur U-Bahn gebracht und bin noch ein bisschen in der Gegend rumgelaufen, dass ich ein Gefühl bekomme, was es bei mir in der Gegend alles so gibt. Ich habe einen Riesigen Buchladen gefunden, der auch eine ganz nette Auswahl an englischen Büchern hat und habe auch gleich zugeschlagen. Außerdem noch ein Mini Stativ für meine Digi Cam, damit die nächsten Nachtfotos noch besser werden :-) Einen kleinen Vorgeschmack ohne Stativ sollte es im Laufe des Abends geben, ich habe nämlich endlich den Benutzernamen und das Passwort für mein Internet in der Wohnung bekommen. Wenn es klappt, dann kann ich heute Abend mal wieder so schön skypen und surfen :-)

Jetzt muss ich mich gleich noch um mein Zugticket für's Wochenende nach Hangzhou kümmern. Ich treffe mich dort mit Sandra, Paul, Lars und Micky, alles aus Nanjing.