Montag, 11. Juni 2007

Wochenende in Hangzhou

Am Samstag hieß es Früh aufstehen, um den Zug um kurz nach acht nach Hangzhou zu erwischen. Viertel nach sechs war aber eindeutig zu früh, aber ich konnte ja nicht wissen, dass ich nur 6 Minuten Mit dem Taxi zum Südbahnhof brauche und dort alles wieder so schön übersichtlich ist, wie an den anderen Bahnhöfen. Ich muss sagen, ich bin echt begeistert. Mit Grünpflanzen in den Wartebereichen, da macht Zug fahren Freude…
Wieder lief alles völlig reibungslos und pünktlich ab und ich war um 20 vor zehn in Hangzhou. Dort habe ich erst mal einen chinesischen Stadtplan erstanden, was anderes habe ich nirgends gefunden. Um zehn war ich dann bei den anderen im Hotel, sie waren schon am Tag davor mit dem Bus von Nanjing angereist.
Als erstes ging’s zum Frühstück an den See. Der Westsee ist DER See schlechthin in China und im Kreise rum mit Gartenanlagen, Brücken und Stegen dekoriert. Nach einer Stärkung – die wie meistens etwas länger gedauert hat, obwohl nicht wirklich viele Gäste da waren, sind wir dann losgezogen um uns Fahrräder auszuleihen. Die quietschebunten Klappräder haben uns dann auch das ganze Wochenende begleitet. Bei fünf Rädern gab’s Mengenrabatt, da hat dann eines pro Tag nur 4 Euro gekostet statt 5.
Und dann ging’s los. Dummerweise haben wir uns die falsche Richtung ausgesucht, um den See zu fahren. Also links rum und deswegen waren wir dummerweise immer auf der falschen Straßenseite und mussten dauernd hin und her, wenn wir an den See wollten. Oder eben wie einige andere auf der falschen Seite auf den breiten Radwegen fahren. Aber nachdem wir eher langsam unterwegs waren ging das auch ganz gut. Und da hier alle völlig konfus kreuz und quer fahren, passen alle gut auf und man kommt super durch, solange man sich an das Tempo des Verkehrs im Kreise rum anpasst und Augen und Ohren offen hält. Nach diversen Fotostopps und ging’s zur ersten Insel. Dort sind wir dann eine Zeit lang herumgelaufen und haben einen weißen Hund gesehen. Also eigentlich weiß. Nur dass die völlig durchgeknallten Besitzer dem Hund die Ohren pink und den Schwanz blau gefärbt hatten. Unglaublich, wie man wohl dazu kommt??? Naja, zurück zu bei unseren Drahteseln ging’s weiter zum Feilai Feng (Felsen) und zum Lingyin Si (Tempel). Laut Karte lag das schon ein Stück abseits, aber wie wir schnell herausgefunden hatten, war alles nicht sehr weit voneinander entfernt. Der Feilai Feng ist ein Felsen, aus dem diverse Buddhas und andere Figuren herausgemeißelt wurden. Sehr nett, wie die dicken Buddhas aus ihren Felslöchern grinsen. Wenn man den Eintritt zu diesem Gelände gezahlt hat, kommt man auch zum Lingyin Si. Um dort hineinzukommen darf man dann noch mal zahlen. Das scheint hier eine beliebte Taktik zu sein. Erster Eintritt und dann innen gleich noch der zweite Eintritt. Das ist uns am nächsten Tag gleich noch mal passiert.
Die Tempelanlage war ihre 3 Euro Eintritt aber wert, zumal wir das Glück hatten, dass gerade eine Zeremonie im Hauptgebäude stattgefunden hat, als wir angekommen sind. Der Gesang der betenden Mönche und der dumpfe Gong dazu waren irgendwie völlig ungewöhnlich, aber sehr faszinierend. Auch die weitläufige Anlage war sehr interessant und nicht an allen Ecken von Touristen überlaufen. Mittlerweile waren wir aber doch schon recht fertig, vom Radeln und vielen Herumlaufen und es war ziemlich warm. Außerdem mussten wir die Räder bis 18 Uhr zurückgeben. Also haben wir beschlossen zurück zum Hotel zu Radeln. Wir haben unsere Tour um den See fortgesetzt und sind also einmal im Kreis herum gefahren. Noch ein paar Fotostopps und schon waren wir wieder zurück.
Nach einer schönen Dusche sind wir dann losgezogen um was zu Essen. Wir waren in einem netten kleinen Lokal, bei dem man auch draußen sitzen konnte. Das Essen war aber leider der totale Reinfall :-(
Naja, der Spaziergang an der Uferpromenade hat uns dann wieder entschädigt. Lustigerweise gingen um Punkt zehn überall die Lichter aus, die vorher die wichtigen Gebäude beleuchtet hatten und wir saßen plötzlich im Dunklen auf unserem Bänkchen mit Blick auf den See. Das hat nur umso mehr zu unserer Müdigkeit beigetragen und wir sind dann relativ bald zurück zum Hotel gelaufen um am nächsten Tag wieder fit zu sein.
Apropos fit sein… ich muss morgen richtig früh raus, weil wir einen Workshop haben, der um 7:45 Uhr losgeht und wir sollen schon um kurz nach sieben da sein. Also werde ich meinen Bericht jetzt mal beenden und den Sonntag auf einen der nächsten Tage verschieben.

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