Donnerstag, 14. Juni 2007

Hangzhou Teil 2

Sonntag wollten wir uns dann ein anderes Plätzchen zum Frühstück suchen, was sich aber als gar nicht so einfach herausgestellt hat. Wir waren wieder mit den Fahrrädern unterwegs und sind dann am Ende wo reingegangen, wo Café an der Tür stand. Naja, es gab auch so was in der Art, nur leider keine Sandwichs, wie es auf der Karte stand. Am Ende haben wir dann aber komischerweise doch welche bekommen. Wir hätten uns aber wohl doch lieber für Reis mit irgendwas entscheiden sollen, aber das wollten wir zum Frühstück dann doch nicht unbedingt. Wir dachten schon, sie hätten unseren Früchteteller vergessen, da kam er am Ende doch noch. Mit kunstvoll geschnitzter Melonenschale dekoriert, Wassermelonen Herzen, geschnitzten Apfelstücken, Orangen – Cocktailtomaten Gebilden,… sehr nett :-) Aber lieber wäre es mir eigentlich gewesen, wenn wir uns früher auf den Weg hätten machen können. Aber was soll’s. Auf ging’s zu einem Aussichtspunkt auf eine sehr hübsche Brücke, die ich in jedem Reiseführer gesehen hatte und dich ich natürlich unbedingt sehen musste. Weiter ging’s auf einem langen Damm entlang, der sich durch den ganzen See zieht und vermutlich ca. 2,5 bis 3 km lang ist. Vom Südufer ging’s weiter in die Hügel, die sich südwestlich des Sees befinden. Ziel der Radtour war ein Weg mit Namen: Straße der 9 Bäche und 18 Schluchten. Unterwegs haben wir allerdings noch einen Zwischenstopp bei der Pagode der 6 Harmonien eingelegt. Dort zahlt man dann wieder Eintritt, um auf das Gelände zu kommen und gleich darauf darf man dann noch mal zahlen, wenn man auf die Pagode hinauf will. Ich wollte nicht, aber nicht wegen dem Eintritt, sondern eher wegen den Stufen ;-) Und auch weil ich erst vor kurzem auf einer Pagode war. Paul und Micki haben sich den Weg nach oben aber angetan, während wir uns die vielen Minipagoden auf dem Gelände angeschaut haben. Der Aussichtspunkt war zwar wohl recht gut, aber leider war es am Sonntag wieder recht dunstig, sodass man nicht so wahnsinnig weit gesehen hat.
Wir hatten schon ein bisschen Angst, dass es nun ziemlich viel bergauf gehen würde und wir mit unseren tollen Fahrrädern Probleme bekommen würden. Aber nach einem Stück an der Hauptstraße ging es rechts weg und man war plötzlich ganz weit weg von Straßen- und Stadtlärm. Zwischen Teeplantagen und Nassreisfeldern ging es ein Stück auf einer kleinen Teerstraße leicht bergauf und dann waren wir auch schon da. Auf der Scenic Route war dann aber nicht mehr viel mit Fahrradfahren. Für das Natursteinpflaster und die leichte Steigung wäre dann doch ein Mountainbike eher angebracht gewesen, genauso wie für die Überquerung des kleinen Baches, der immer wieder den Weg gekreuzt hat. Aber man konnte sein Fahrrad immer trockenen Fußes durch den Bach bringen und wir haben dann unsere Räder einfach geschoben. Der Weg war vielleicht insgesamt knapp drei Kilometer lang und wirklich sehr hübsch gelegen. Der Weg endet in Longjing, wo es angeblich den besten grünen Tee in ganz China geben soll. Wir haben uns dann auch gleich einen gegönnt. Er war ganz lecker, aber ob er jetzt der beste war, keine Ahnung ;-)
Nach einem kurzen steilen Anstieg standen wir an einer Weggabelung mit zwei Optionen. Rechts weiter bergauf, links den Berg hinunter, obwohl ein Schild dort stand, dass man wegen dem starken Gefälle nicht mit dem Rad hinunter fahren darf. Das war die Route, die wir ursprünglich geplant hatten und die wir dann auch genommen haben. Alles halb so wild… nicht wahnsinnig steil und eine gute Straße, also bei halbwegs funktionierenden Bremsen kein Problem. Dann ging’s flott um den halben zurück zum Hotel und von da weiter mit dem Taxi ca. 15 km zum Busbahnhof Nord. Da dann die Hiobsbotschaft für mich: Busse nach Shanghai gibt’s hier nicht, die fahren am Ost Busbahnhof. Da musste ich mich erst mal über mich selber ärgern, wie lauf meinem Zettel wohl tatsächlich „Ost“ stand und bei den anderen „Nord“, aber bei dem groben Vergleich der Zeichen hatten wir gemeint, es wäre der gleiche Bahnhof. Tja blöd gelaufen, also noch mal 10km mit dem Taxi zum Ost Busbahnhof. Dort musste ich dann noch eine Stunde warten, bis der erste Platz in einem Bus nach Shanghai frei war (die fahren alle 7 Minuten) und der Spaß war auch noch teurer als der Zug. Aber leider waren alle direkten Züge schon am Donnerstag ausgebucht gewesen. Der Bus hat dann auch noch mal um einiges länger gedauert und ist am falschen Ende der Stadt angekommen. Aber gut… ich bin wieder zurück nach Shanghai gekommen. Und das Beste: der Chinesin, die neben mir saß ging es ganz genauso. Erst falscher Busbahnhof, dann eine Stunde warten und sie musste sogar noch in die gleiche Ecke von Shanghai und wir haben uns ein Taxi geteilt. Am Ende war ich ziemlich zum gleichen Zeitpunkt daheim, wie die anderen, die nach Hangzhou gefahren sind und bei der Hinfahrt gut doppelt so lange gebraucht haben wie ich mit meinem Superzug… Naja, shit happens ;-)

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